fremd

fremd

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fremd [frɛmt] <Adj.>:
1. nicht bekannt, nicht vertraut:
ein fremder Mann sprach sie an; ich bin immer noch fremd in dieser Stadt; du bist mir fremd geworden.
Syn.: unbekannt.
2. von anderer Herkunft:
fremde Völker; eine fremde Sprache.
Syn.: ausländisch, auswärtig, exotisch, nicht einheimisch.
3. einem anderen gehörend; einen anderen betreffend:
fremdes Eigentum; das ist nicht für fremde Ohren bestimmt.
4. nicht zu der Vorstellung, die man von jmdm., etwas hat, passend:
das ist ein fremder Ton an ihm; mit der neuen Frisur sieht sie ganz fremd aus.
Syn.: anders, ungewohnt.

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frẹmd 〈Adj.; -er, am -es|ten〉
1. aus einem anderen Land, einer anderen Stadt, aus einem anderen Volk, einer anderen Familie, ausländisch
2. andern gehörig
3. andersartig, fremdartig, seltsam
4. unbekannt, ungewohnt, unvertraut
● misch dich nicht in \fremde Angelegenheiten!; er hat sich an \fremdem Eigentum vergriffen gestohlen; eine Unterschrift von \fremder Hand; der Besitz ist in \fremde Hände übergegangen; \fremde Kost, Länder, Sitten, Sprachen; \fremde Menschen, Pflanzen, Tiere; unter \fremdem Namen leben, reisen unter falschem Namen; das war nicht für \fremde Ohren bestimmt das sollte niemand sonst hören; für \fremde Rechnung 〈Kaufmannsspr.〉 auf R. eines Drittensein: ich bin hier \fremd wohne nicht hier, ich kenne mich hier nicht aus; seine Art, sein Wesen ist mir völlig \fremd; das ist alles so \fremd anders als gewohnt; sich \fremd stellen betont zurückhaltend sein; vorkommen: dieser Ausdruck, dieser Begriff, dieses Wort kommt mir \fremd vor [<ahd. framadi, fremidi „fremd“; zu fram „vorwärts, weg von“, engl. from; zu idg. *per, *por „vorwärts, voran“; verwandt mit fromm, früh, ver..., vor, für]

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frẹmd <Adj.> [mhd. vrem(e)de, ahd. fremidi, zu einem untergegangenen Adv. mit der Bed. »vorwärts; von – weg« (verw. mit ver-) u. eigtl. = entfernt]:
1. nicht dem eigenen Land od. Volk angehörend; eine andere Herkunft aufweisend
a) -e Länder, Kulturen;
eine -e Währung;
-e Sprachen lernen.
2. einem anderen gehörend; einen anderen, nicht die eigene Person, den eigenen Besitz betreffend:
-es Eigentum;
etw. ohne -e Hilfe schaffen;
das ist nicht für -e Ohren bestimmt.
3.
a) unbekannt; nicht vertraut:
-e Leute;
sich in einer -en Umgebung zurechtfinden müssen;
Verstellung ist ihr f. (sie kann sich nicht verstellen);
ich fühle mich hier f. (kann mich hier nicht einleben);
ich bin f. hier (kenne mich hier nicht aus, weiß hier nicht Bescheid);
sie sind einander f. geworden (verstehen sich nicht mehr);
b) ungewohnt; nicht zu der Vorstellung, die jmd. von jmdm., etw. hat, passend; anders geartet:
das ist ein -er Zug an ihr.

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frẹmd <Adj.> [mhd. vrem(e)de, ahd. fremidi, zu einem untergegangenen Adv. mit der Bed. „vorwärts; von - weg“ (verw. mit ↑ver-) u. eigtl. = entfernt]: 1. nicht dem eigenen Land od. Volk angehörend; von anderer Herkunft: -e Länder, Sitten; -e Sprachen lernen; -e Arbeitskräfte ins Land holen; Geldscheine in einer -en Währung (Zuckmayer, Fastnachtsbeichte 64). 2. einem anderen gehörend; einen anderen, nicht die eigene Person, den eigenen Besitz betreffend: -es Eigentum; das ist nicht für -e Ohren bestimmt; etw. ohne -e Hilfe schaffen. 3. a) unbekannt, nicht vertraut: Wie würde es sein, in -er Luft zu leben und mit -en Menschen? (K. Mann, Wendepunkt 89); in -er Umgebung leben müssen; Ich will mein Leben leben ... Als Mensch, nicht nur als Arbeitstier für -e Leute (Danella, Hotel 1); Langeweile ist uns f. (kennen wir nicht; NZZ 21. 12. 86, 40); Verstellung ist ihr f. (sie kann sich nicht verstellen); warum tust du so f. (bist du so zurückhaltend)?; ich fühle mich hier f. (kann mich hier nicht einleben); ich bin f. hier (kenne mich hier nicht aus, weiß hier nicht Bescheid); sie sind einander f. geworden (verstehen sich nicht mehr); Die Stimme schien mir seltsam vertraut und gleichzeitig doch f. (Jens, Mann 131); b) ungewohnt; nicht zu der Vorstellung, die man von jmdm., etw. hat, passend; anders geartet: das ist ein -er Zug an ihm; Marie ... trug einen -en grauen Mantel, den ich nie an ihr gesehen hatte (Seghers, Transit 221).

Universal-Lexikon. 2012.

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